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China Deutschland Politik: Ministerpräsident Li Qiang empfängt den Bundeskanzler Olaf Scholz vor der Großen Halle des Volkes

Grüne Zusammenarbeit birgt Potenzial für China und Deutschland

April 19, 2024 um 06:00 AM © IMAGO / Xinhua

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Fast zeitgleich mit dem Abschluss des Besuches von Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz in China heizte US-Finanzministerin Janet Yellen am Dienstag erneut die protektionistische Rhetorik über "chinesische Überkapazitäten" an. Scholz' Besuch in China ist der längste bilaterale Besuch seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021.  

 

Statt China als Bedrohung zu sehen, öffnet die Anerkennung seiner Beiträge zum Fortschritt sauberer Energietechnologien die Tür für fruchtbare Partnerschaften und gemeinsame Anstrengungen für eine nachhaltige Zukunft. Die Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit könne vielversprechend sein: Sowohl China als auch Deutschland gehören zu den größten Produktionsstandorten der Welt. Trotz potenzieller Konkurrenz planen Peking und Berlin eher eine enge Zusammenarbeit als den Kurs des Protektionismus. 

Diese Entscheidung spiegelt ihre Einsicht wider, dass eine Zusammenarbeit, die auf den sich ergänzenden Stärken beider Länder beruht, Innovationen fördert, von denen beide Seiten und der globale Übergang zu einem nachhaltigen System profitieren. 

 

Chinas Stärken realisieren sich in seinen enormen Produktionskapazitäten, technische Innovationen und erhebliche Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien. China ist der weltweit führende Anbieter von Solarmodulen, Windturbinen und Lithiumbatterien. China zeigt damit deutlich, dass das Land in der Lage ist, die Produktion nachhaltiger Energie zu steigern, während gleichzeitig die Kosten gesenkt werden können. 

Deutschland hingegen ist bekannt für technische Fähigkeiten, für seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten und sein Engagement für ökologische Nachhaltigkeit. Die gemeinsamen Anstrengungen der beiden Seiten in Kombination können der grünen Entwicklung und der globalen Energiewende Impulse verleihen, indem sie geopolitische Spannungen und eine Nullsummen-Mentalität überwinden.

 

Während seines Besuchs in China sprach sich der Deutsche Bundeskanzler Scholz dafür aus, den europäischen Markt für chinesische Autos zu öffnen. Gleichzeitig förderte er einen fairen Wettbewerb auf dem Markt. 

Laut Allianz, einem internationalen Finanzdienstleister, stieg der Anteil aus China bezogener importierter kritischer Komponenten in Deutschland in den letzten 18 Jahren von 6 Prozent auf 22 Prozent. Eine Umfrage des Ifo-Instituts ergab, dass weniger als 40 Prozent der deutschen Unternehmen planen, ihre Abhängigkeit von Zwischenprodukten aus China zu verringern. Dies zeigt einen deutlichen Rückgang in diesem Bereich, da noch vor zwei Jahren 50 Prozent der Unternehmen deren Abhängigkeit von chinesischen Zwischenprodukten eindämmen wollten. 

 

Trotz vieler Gespräche über das sogenannte "De-Risking" bleibt Europa eng mit China verbunden. Im Gegenzug dazu ist auch China nach wie vor auf viele in Europa hergestellte Waren angewiesen. Diese gegenseitige Abhängigkeit ist ein natürliches Ergebnis der wirtschaftlichen Globalisierung und sollte nicht per se als Risiko gesehen werden. 

Durch die Bekräftigung, gemeinsam auf das Ziel der Nachhaltigkeit hinzuarbeiten, haben Peking und Berlin das transformative Potenzial bei der Förderung der nachhaltigen Entwicklung demonstrieren und könnten weitere Länder auf der ganzen Welt dazu inspirieren, es ihnen gleichzutun.