Die chinesische Photovoltaik-Industrie wird in diesem Jahr weiter wachsen, wobei die im Inland installierte Kapazität und die Stromerzeugung voraussichtlich weiterhin rasch zunehmen werden, so die China Photovoltaic Industry Association (CPIA) am Mittwoch.

Der Verband prognostiziert für dieses Jahr einen Zubau von 190-220 Gigawatt (GW) an PV-Kapazität, wobei der Verbrauch und die Nachfrage nach Solarenergie in China in den kommenden Jahren voraussichtlich hoch und stabil bleiben werden, so Wang Bohua, Ehrenvorsitzender der CPIA, während einer PV-Industriekonferenz in Peking am Mittwoch. 

Mit kontinuierlichen Durchbrüchen in der PV-Technologie und einem stärker diversifizierten Exportmarkt werde die Erzeugung erneuerbarer Energien bis 2030 eine dominierende Rolle in der Stromerzeugungslandschaft spielen, sagte er. Laut Wang sind die Investitionskosten für Solarkraftwerke in China im vergangenen Jahr erheblich gesunken, was sich positiv auf den Solarenergiesektor des Landes auswirken und zu einer besseren Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit beitragen könnte. Dieser positive Trend könnte das Wachstum und die Investitionen in Chinas expandierender PV-Landschaft weiter ankurbeln, so Zhao Tianyi, Analyst bei BloombergNEF. 

Nachdem der chinesische PV-Markt im Jahr 2023 einen historischen Höchststand an neu installierter Kapazität erreicht hat, wird er seine Dynamik fortsetzen und eine Entwicklung auf hohem Niveau und in hoher Qualität beibehalten, sagte Zhao. Während der Verband einen inländischen Zubau von 190-220 GW an neuer PV-Kapazität in diesem Jahr schätzt, ist BloombergNEF optimistischer und geht von einem moderaten Szenario von 255 GW an Wechselstrom aus. 

Nach Angaben des Verbandes waren Chinas Solarproduktexporte im vergangenen Jahr diversifizierter, wobei der Anteil der zehn wichtigsten Exportziele von 70 Prozent auf 62 Prozent zurückging. Zu den wichtigsten Ländern auf dieser Liste gehören die Niederlande, Brasilien, Spanien und Indien. 42 Prozent der Gesamtexporte entfallen auf die europäischen Länder, während der Anteil Asiens von 36 auf 40 Prozent gestiegen ist.

Trotz der optimistischen Aussichten warnte Wang auch vor Herausforderungen, darunter der Verbrauch von Solarenergie und Probleme bei der Flächennutzung. China steht bei der Forschung und Entwicklung im Bereich der Solarenergie immer an vorderster Front. Laut Wang Shijiang, dem Generalsekretär des Verbandes, hat sich der technologische Vorsprung in kontinuierlichen Durchbrüchen gezeigt, darunter der 33,9 prozentige Umwandlungswirkungsgrad in kristallinen Silizium-Perowskit-Tandemsolarzellen, die der chinesische Solarenergieriese Longi Green Energy Technology Co Ltd im vergangenen Jahr aufgestellt hat - ein weiterer Weltrekord. Der Umwandlungswirkungsgrad von Solarzellen ist ein entscheidender Indikator und Maßstab für die Bewertung des Potenzials von PV-Technologien, während die Verbesserung des Umwandlungswirkungsgrads der Zellen und die Senkung der Stromkosten die Hauptantriebskräfte für die Entwicklung der PV-Industrie sind, so Longi.

Laut Jiang Hua, dem stellvertretenden Generalsekretär des Verbandes, sind Kostensenkungen und Effizienzverbesserungen das Herzstück der kostenorientierten Photovoltaik-Industrie. Die kontinuierliche Verbesserung des Umwandlungswirkungsgrads von Photovoltaikzellen sei eine wirksame Maßnahme, um die Gesamtkosten der photovoltaischen Stromerzeugung zu senken. 

China hat im Jahr 2023 216,88 GW neue PV-Kapazität hinzugefügt, 148,12 Prozent mehr als 2022, als das Land 87,41 GW an Solaranlagen hinzugefügt hat. Chinas kumulative PV-Kapazität erreichte Ende 2023 609,49 GW, so die Zahlen der Nationalen Energiebehörde. 2023 beliefen sich die Investitionen in den chinesischen PV-Markt auf 670 Milliarden Yuan (94,4 Milliarden Dollar)