China today logo
Chinesischer Automarkt, China Autos, Autoindustrie, Autohersteller, Elektroautos, E-Autos, E-Mobilität: Ein Kunde füllt Informationen im Xiaomi-Lieferzentrum aus

Autoverkäufe legten im März zu

April 9, 2024 um 09:30 AM © IMAGO / VCG

Artikel anhören • 4 Minuten

Mehrere chinesische Automobilhersteller verzeichneten im März steigende Verkaufszahlen im Inland. Angeheizt wurde der harte Wettbewerb durch die Popularität von Fahrzeugen mit neuer Energie. Laut Analysten werde dieser Wettbewerb noch das ganze Jahr über anhalten. 

 

Große chinesische Autohersteller, hohes Wachstum der Verkäufe

 

BYD holte sich im März den Titel des Top-Seller Automobilherstellers zurück, nachdem im Februar die Verkaufszahlen BYDs geringer waren, als die des inländischen Konkurrenten Chery. Die Unterbrechung im Top-Selling von Autos lässt sich zum einen auf die höhere Zahl von Arbeitstagen im März im Vergleich zum Februar zurück führen, in dem das einwöchige Frühlingsfest stattfand. Zum anderen spielt die Einführung billigerer Modelle, die im Februar begann eine nicht zu vernachlässigende Rolle. BYD lieferte im März diesen Jahres 302.500 Fahrzeuge aus, ganze 46,06 Prozent mehr als 2023. Damit stieg der Absatz des von Warren Buffett unterstützten Autobauers im ersten Quartal auf 626.300 Einheiten, was einem Anstieg von 13,44 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2023 entspricht. 

 

Chery, der Autohersteller, der BYD im Februar den Top-Seller-Rang strittig machte, lieferte im März 181.585 Fahrzeuge aus. Auch hier lässt sich ein deutlicher Anstieg von 45,3 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 2023 feststellen. Im ersten Quartal stieg der Absatz von Chery im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um mehr als 60 Prozent auf 529.604 Einheiten. Das in Wuhu in der Provinz Anhui ansässige Automobilunternehmen beschleunigte seinen Übergang zur Elektrifizierung, insbesondere im Segment der Plug-in-Hybride. Diese verzeichnen ein schnelleres Wachstum als reine Elektrofahrzeuge. 

 

Geely Auto, zu dem neben dem Namensgeber Geely auch Lynk & Co und Zeekr gehören, verzeichnete im März im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Auto-Verkäufe um 39 Prozent auf 150.800 Einheiten. Der Automobilhersteller lieferte im ersten Quartal des Jahres 475.700 Fahrzeuge an Käufer aus - und damit 49 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon wurden 87.000 Autos außerhalb Chinas verkauft.

 

Auch die Leistung von Great Wall Motor wird durch den Verkauf von NEVs und das Geschäft auf vorangetrieben. Als Chinas größter Pickup- und SUV-Hersteller verkaufte GWM im letzten Monat 100.276 Fahrzeuge. Die entspricht 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Seine Auslieferungen von Januar bis März beliefen sich auf insgesamt 275.333 Einheiten - ein Plus von 25,11 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Quartal. Obwohl die Wachstumszahlen etwas geringer waren als die anderer großer chinesischer Automobilhersteller, zeigt eine Aufschlüsselung, dass die Verkäufe von Fahrzeugen mit erneuerbarer Energie von GWM im März im Vergleich zum Vorjahr um 66,34 Prozent auf 21.882 Einheiten gestiegen sind. Im ersten Quartal des Jahres verkaufte GWM insgesamt 92.778 Einheiten auf den Überseemärkten. die entspricht ganzen 78,51 Prozent mehr als im Vorjahr und einem Drittel der gesamten Auslieferungen des Automobilherstellers in diesem Quartal. 

GWM ist außerdem der erste chinesische Autohersteller, der NEVs in Thailand produziert. Neben dem Handel am thailändischen Markt erwägt das Unternehmen auch den Export in andere südostasiatische Länder. 

 

Auch chinesische Automobil Start-Ups steigern Verkaufszahlen

 

Unter den Start-ups stand der von Huawei und Seres entwickelte Aito im März an der Spitze der Liste der meisterverkauften Modelle. Im März wurden 31.727 Fahrzeuge ausgeliefert, 33 Prozent mehr als im Februar. Die Popularität von Aito liegt in erster Linie in die Zusammenarbeit mit Huawei begründet. Das Unternehmen bietet führende Lösungen für Fahrassistenzsysteme an und verwendet dieses selbstverständlich auch im eigenen Modell. 

Li Auto folgte mit 28.984 Einheiten, ein Anstieg von 39,4 Prozent. Trotz deutlichem Anstieg der Verkaufszahlen verfehlte Li Auto aber das ursprüngliche Ziel des Start-ups, seine monatlichen Verkäufe wieder auf 50.000 Einheiten zu steigern. Grund hierfür waren unter anderem negative Kommentare wegen des Designs seines elektrischen Mega MPV, die in sozialen Netzwerken viral gingen. 

Das Unternehmen Nio, das sowohl für seine Kundentreue als auch für seine Batteriewechsel-Technologie bekannt ist, verkaufte im März 11.866 Einheiten. Dies entspricht einem Anstieg von 14,3 Prozent im vergleich zum Vorjahr. Außerdem stiegen die Verkaufe um 45,9 Prozent verglichen mit dem Vormonat Februar. Das Startup konnte Preissenkungen auf verschiedene Weise realisieren, unter anderem durch Subventionen der Inzahlungnahme bei Besitzern von Gasautos. Außerdem plant Nio die Einführung von Modellen unter seiner günstigeren Marke Onvo. 

 

Insgesamt positive Aussichten für Elektroautoindustrie in China

 

Die China Passenger Car Association schätzt, dass die NEV-Verkäufe im März bei 820.000 Einheiten lagen, was einem Anstieg von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 84 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht. Cui Dongshu, Generalsekretär des Verbandes, erwartet ein Anhalten des Preiswettbewerbs in diesem Jahr. Zu diesem Schluss kommt er, da die Autohersteller versuchen werden, in der zweiten Hälfte des NEV-Rennens, der Verlagerung von elektrischen Antrieben auf intelligente Fahrfunktionen, ihre Position im Markt zu etablieren. 

Darüber hinaus werden seitens der Behörden günstige politische Maßnahmen vorangebracht, um den Fahrzeugabsatz anzukurbeln: Anfang dieses Monats hat die Zentralbank des Landes gemeinsam mit der Nationale Finanzaufsichtsbehörde einen Plan zur Lockerung der Kreditquoten für den Kauf von Privatfahrzeugen veröffentlicht. Derzeit liegen die höchsten Kreditquoten für den Kauf von Benzinern und NEVs bei 80 bzw. 85 Prozent. Der Plan der Behörden sieht vor, die Finanzinstitute zu ermutigen, die Innovation von Finanzprodukten und -dienstleistungen zu verstärken, um sich an die Inzahlungnahme von Fahrzeugen sowie an andere neue Szenarien anzupassen. So könne die Nachfrage nach Automobilen besser unterstützt werden. 

Im März veröffentlichte der Staatsrat einen Plan zur Förderung der Inzahlungnahme von Fahrzeugen. Automobilhersteller wie Nio und Chery sowie lokale Behörden vielerorts haben Subventionen von bis zu Tausenden Yuan pro Fahrzeug angeboten, um Autofahrer zur Bestellung zu bewegen.