China today logo
China News, Autohersteller, Elektromobilität: Besucher des Tesla-Standes auf der 4. China International Consumer Products Expo im Hainan International Convention and Exhibition Center

China öffnet die Tür für Tesla weiter

May 2, 2024 um 05:00 AM © IMAGO / VCG

Artikel anhören • 1 Minute

Laut Behauptungen, die von Tesla selbst ausgehen, werde das Unternehmen sein vollständig selbstfahrendes System (FSD) bereits "sehr bald" einführen. Der US-amerikanische Automobilhersteller hat nach einem Überraschungsbesuch von Firmenchef Elon Musk in Peking eine vorläufige Genehmigung der chinesischen Behörden für den Einsatz seiner fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme (advanced driver assistance systems, kurz ADAS) auf dem weltweit wettbewerbsintensivsten Markt für Elektrofahrzeuge erhalten. 

Der Durchbruch von Tesla in dieser Angelegenheit kommt, nachdem US-Außenminister Anthony Blinken am 25. April bei seinem Staatsbesuch in China dazu aufgefordert hatte, gleiche Bedingungen für amerikanische Unternehmen im Land zu schaffen.

 

Die Kundenmeinungen im Land fielen nach der Veröffentlichung der Neuigkeit gemischt aus. Viele Tesla-Besitzer und Firmen-Anhänger begrüßen in den sozialen Medien die längst überfällige Einführung des advanced driver assistance systems in China. Doch es ist (noch) nicht alles Gold, was glänzt. Denn trotz des Preises von 64.000 RMB (8.838 $), funktioniert die Technologie im chinesischen Stadtverkehr noch nicht verlässlich. Während Tesla für sein bisher noch nicht gänzlich ausgereiftes System eine stolze Summe aufruft, versprechen die meisten inländischen Konkurrenten wie Xiaomi hingegen, ähnliche Funktionen kostenlos anzubieten. 

Unter Anderem aus diesem Grund waren die Reaktionen der großen chinesischen EV-Anbieter Huawei und Xpeng Motors wohl eher gelassen, als die Einführung des ADAS in China bekannt wurde. Auch wenn dies von vielen als "großer Sieg" für ihren US-Rivalen angesehen wird, denn die Spezialisierung der chinesischen Firmen Huawei und Xpeng Motors liegen im Gebiet des autonomen Fahrens. "Wir sind zuversichtlich, dass das intelligente Fahrsystem von Huawei das beste der Welt ist", sagte Richard Yu, Chief Executive der Consumer Business Group von Huawei. Richard Yu äußerte sich auf der Presseveranstaltung letzte Woche, als das Unternehmen den neu gestalteten Aito M5 Crossover vorstellte. 

 

Nachdem Tesla im vergangenen Monat die FSD(Full Self-Driving)-Software veröffentlicht hat, die sich nicht mehr in der Beta-Phase befinde, erklärte Yu, dass das Unternehmen die Technologie seines Konkurrenten genau studiert habe. Dazu wurden Testfahrten unter anderem in San Francisco unternommen. 

Laut Experten haben sich die USA und China bei der Entwicklung der End-to-End-Technologie für neuronale Netze ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Diese Technologie stellt einen entscheidenden Unterschied zwischen Teslas FSD v12-Software und früheren Versionen dar. 

Analysten gehen davon aus, dass die bevorstehende Einführung der FSD-Software in China dazu beitragen wird, Pekings Image bei ausländischen Investoren im Allgemeinen wiederherzustellen. Darüberhinaus kann die Genehmigung des Einsatzes der Fahrerassistenzsysteme dafür sorgen, dass China seinen Vorsprung bei der Einführung fahrerunterstützender Technologien weltweit ausbauen und seinen Ruf als aufstrebendes Land für Autos der nächsten Generation stärken wird.