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China Nachrichten, Wirtschaft, Import, Export, globaler Handel, Weltwirtschaft, Industrie: internationales Containerterminal des Tianjin-Hafens im nordchinesischen Tianjin

Chinesische Exporte und Importe im März stark rückläufig

April 13, 2024 um 10:15 AM © IMAGO / Xinhua

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Chinas Exporte schrumpften im März deutlich, zeitgleich wurden auch bei den Importe unerwartete Rückgange festgestellt, wie Zolldaten, die am Freitag veröffentlicht wurden, zeigen. 

Sowohl Import als auch Export blieben somit deutlich hinter den Marktprognosen zurück - die Lieferungen aus China sanken im Jahresvergleich um 7,5 % und die Einfuhren um 1,9 %. 

 

Export in China sinkt um 7,5 %

 

Aktuelle Daten verdeutlichen, vor welcher Herausforderung die politischen Entscheidungsträger stehen, wenn sie versuchen, die noch nicht stabile wirtschaftliche Erholung zu stützen. Die Exportlieferungen zeigen den stärksten Rückgang seit August 2023 und lagen mit dem 7,5 prozentigen Einbruch weit über dem in einer Reuters-Umfrage unter Wirtschaftsexperten prognostizierten Rückgang von 2,3 %. Im Zeitraum Januar-Februar stiegen die Ausfuhren noch um 7,1 %. 

Die Exporteure des Landes hatten bereits über lange Zeitspannen im letzten Jahr schere Zeiten. Bedingt wurden diese durch eine schwache Auslandsnachfrage und die restriktive globale Geldpolitik. Da weder die US-Notenbank noch andere Industrienationen Anzeichen zeigen, die Zinssätze wieder zu senken, könnten die chinesischen Hersteller beim Versuch der Exportsteigerung vor weiteren Herausforderungen stehen. In einer Umfrage des China Beige Book heißt es, dass die jüngsten Verbesserungen der Geschäftsbedingungen, einschließlich besserer Unternehmensumsätze, Gewinne und Investitionsausgaben, "eher eine Rückkehr zum Mittelmaß von wirklich schlecht" seien. 

Analysten warnen vor den westlichen Bedenken, Chinas Überkapazitäten gegenüber. Diese könnten in einigen Industriezweigen zu weiteren Handelsbarrieren für das weltweite Produktionszentrum führen. 

 

1,9 % Rückgang bei Chinas Importen

 

Die Zahlen für die Einfuhren im März, die um 1,9 % fielen, folgen auf ein Wachstum von 3,5 % in den ersten beiden Monaten. Dies unterstreicht die schleppende Inlandsnachfrage. Auch die Daten vom Donnerstag unterstrichen diese und zeigen, dass sich die Verbraucherinflation im letzten Monat stärker als erwartet abgekühlt hat. 

Die chinesische Wirtschaft startete zuerst recht solide in das neue Jahr. Die politischen Entscheidungsträger hatten seit der zweiten Hälfte des Jahres 2023 Unterstützungsmaßnahmen zur Belebung des Haushaltskonsums, des Marktvertrauens sowie der privaten Investitionen ergriffen. Dennoch entwickelt sich die chinesischen Wirtschaft nicht einheitlich. Analysten erwarten unteranderem deshalb, vor allem aber wegen der anhaltenden Krise im Immobiliensektor in nächster Zeit keine umfassende Erholung. 

 

Chinas Kreditwürdigkeit durch neues Rating von Fitch aktualisiert

 

Die Rating-Agentur Fitch senkte am Mittwoch den Ausblick für Chinas Kreditwürdigkeit auf negativ. Als Gründe hierfür führe Fitch Risiken für die öffentlichen Finanzen auf, da eine Wirtschaft bei der Umstellung auf neue Wachstumsmodelle mit zunehmender Unsicherheit konfrontiert sei. Das chinesische Finanzministerium kritisierte diese Herabstufung. 

Eine durch Reuters durchgeführte Umfrage vom Donnerstag ergab, dass die Wirtschaft im ersten Quartal wahrscheinlich um 4,6 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist. Es gebe Anzeichen für eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft, was den Druck auf die politischen Entscheidungsträger aufrechterhält, weitere Konjunkturmaßnahmen zu ergreifen.

Analysten sehen jedoch vor allem die Zentralbank mit einer Herausforderung konfrontiert, da nun mehr Kredite in die Produktion als in den Konsum fließen. Dies wiederum könne strukturelle Schwächen in der Wirtschaft aufdecken und die Wirksamkeit der geldpolitischen Instrumente des Landes verringern. 

 

Staats- und Sonderanleihen sollen chinesische Wirtschaft weiter ankurbeln

 

Auf der fiskalischen Seite plant China die Ausgabe von speziellen ultralangfristigen Staatsanleihen in Höhe von einer Billion Yuan zur Unterstützung von Schlüsselbereichen. Die Ausgaben von Sonderanleihen für lokale Regierungen im Jahr 2024 wurde zudem von 3,8 Billionen Yuan im Jahr 2023 auf 3,9 Billionen Yuan im aktuellen Jahr erhöht. Um die Nachfrage anzukurbeln, hat das Kabinett im vergangenen Monat einen Plan zur Förderung der Modernisierung von Großgeräten und des Verkaufs von Konsumgütern verabschiedet. 

Dem Leiter der Wirtschaftsplanung des Landes zufolge, könnte dieser Plan eine Marktnachfrage von über fünf Billionen Yuan jährlich generieren.