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China News, Deutsche Unternehmen, Klimawandel, Wirtschaft, Industrie: Besucher sehen sich auf der China International Import Expo am Stand von Siemens ein Gerät für vertikale Landwirtschaft an.

Deutsche Unternehmen zielen auf eine digitalisierte, dekarbonisierte Zukunft in China

April 29, 2024 um 04:30 PM © IMAGO / VCG

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Das deutsche Unternehmen Siemens eröffnete im Mai letzten Jahres das Yangtze River Delta AI Lab in Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Dieses Labor konzentriert sich vor allem auf die Präsentation von Siemens-Innovationen und -Anwendungen in Bereichen wie KI und Big Data mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zu stärken und die digitale Transformation von Unternehmen in der Region des Jangtse-Flussdeltas zu beschleunigen. 

 

Digitale Technologien, darunter künstliche Intelligenz, Cloud Computing und das Internet der Dinge (Internet of Things), sind weiterhin auf dem Vormarsch und schaffen wirtschaftliche Wachstumspunkte und Kooperationspotenziale für internationale digitale Dienstleister. Durch die Eröffnung des Labors ging Siemens einen weiteren Schritt im Digitalisierungsprozess in China. 

Die digitale Fabrik von Siemens, die sich in Chengdu, in der südwestchinesischen Provinz Sichuan befindet, wurde 2023 vom Weltwirtschaftsforum für ihr umfassendes digitales Energiesystem zum "Sustainability Lighthouse" erklärt. Bereits seit 2019 hat die Fabrik durch die Einrichtung eines umfassenden digitalen Energiesystems den Energieverbrauch pro Produkteinheit um 24 Prozent gesenkt. Gleichzeitig konnte die Produktion um 92 Prozent gesteigert werden. 

Auch in der 2022 in Betrieb genommenen Fabrik von Siemens Numerical Control Ltd. in Nanjing, der Hauptstadt von Jiangsu, ermöglichen digitalisierte und automatisierte Anlagen und Systeme eine Steigerung der Produktivität um 20 Prozent und der Volumenflexibilität um 30 Prozent, verglichen mit den ursprünglichen Anlagen und Produktionslinien. 

 

Siemens fördert dabei nicht nur die Verbesserung der Digitalisierung selbst, sondern auch die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen bei der digitalen Transformation. Um den intelligenten digitalen Transformationsprozess zu beschleunigen, kooperierte Siemens im letzten Jahr mit sechs chinesischen Unternehmen. 

Im März dieses Jahres unterzeichnete Siemens Advanta Consulting, das sich auf End-to-End-Digitalisierungsdienstleistungen konzentriert, eine Vereinbarung mit dem Suzhou New District. Denn das Unternehmen plant,  seine China-Zentrale in Suzhou zu errichten. Für Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, ist China ein Land mit einer hohen Akzeptanz und Nutzung digitaler Technologie, einer großen Zahl kleiner und mittlerer Unternehmen und einem dringenden Bedarf an digitaler Transformation. China könnte daher ein führender Markt für die Digitalisierung der Industrie werden, was es für Anbieter von Digitalisierungslösungen wie Siemens sehr attraktiv macht. 

 

Auch der deutsche Automobilzulieferer Schaeffler setzt im Bereich zukunftsorientierte Technologie auf China. Der Automobilzulieferer hat im November letzten Jahres den zweiten Teil seines Werks in Taicang in der Provinz Jiangsu eingeweiht und eine Vereinbarung für eine dritte Projektphase mit einer Investitionssumme von 1,5 Milliarden Yuan (207 Millionen US-Dollar) unterzeichnet. 

"Wir fördern nicht nur schrittweise eine kohlenstoffarme Produktion, sondern beziehen auch Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards in die Überlegungen zur Zusammenarbeit in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette ein", sagte Guo Huaying, der Senior Manager von Knorr-Bremse CVS China. 2030 sollen die Kohlenstoffemissionen des Unternehmens im Vergleich zum Jahr 2018 um 75 Prozent reduziert werden, für die vor- und nachgelagerten Bereiche der Wertschöpfungskette wurde ein Reduktionsziel von 25 Prozent festgelegt. 

 

Die deutsche Handelskammer in China hat im Januar eine Umfrage zum Geschäftsklima 2023/24 veröffentlicht. Aus dieser geht hervorgeht, dass mehr als 90 Prozent der befragten deutschen Unternehmen beabsichtigen, ihre Geschäftstätigkeit in China fortzusetzen. Mehr als die Hälfte plane sogar, ihre Investitionen in China zu erhöhen.