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China Wirtschaft, Entwicklung, Industrie, Wirtschaftswachstum, China-Kritik, Kritiker: Chinesische Flagge vor hohem Glasgebäude

Die chinesische Wirtschaft wird weiterhin ihren Kritikern trotzen

April 12, 2024 um 08:30 AM © IMAGO / Newscom / SCMP

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In einen Artikel mit dem Titel "China Is Still Rising - Don't Underestimate the World's Second-Biggest Economy" (China ist immer noch im Aufwind - unterschätzen Sie nicht die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt), der letzte Woche auf der Website von Foreign Affairs veröffentlicht wurde, wird argumentiert, dass die Widerstandsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft aktuell unterschätzt werde. 

 

Der Autor, Nicholas R. Lardy, Senior Partner am Peterson Institute for International Economics, erklärte in seinem Artikel, dass China zwar mit verschiedenen Hürden konfrontiert sei, das Land aber bereits größere Herausforderungen bewältigt habe, als es in den späten 1970er Jahren den Weg der Wirtschaftsreformen einschlug. 

Chinas Wirtschaft werde in den kommenden Jahren wahrscheinlich doppelt so schnell wachsen wie die Wirtschaft in den USA. Es herrschen zwar unterschiedliche Meinungen über die erwartete Wachstumsrate der chinesischen Wirtschaft in den kommenden Jahren, doch Lardy ist mit seiner Meinung alles andere als allein. 

Dabei ist es nur natürlich, dass unterschiedliche Ansichten über dieselbe Wirtschaft existieren können. Was dabei jedoch bemerkenswert ist, ist dass viele Befürworter der "China Peaking"-Theorie, also jener, die den aktuellen Stand der Wirtschaft des Landes als deren Höhepunkt sehen, auch diejenigen sind, die zuvor die "China Collapse"-Theorie vertraten. Eine Theorie, die den Zusammenbruch Chinas voraussagte.

Die chinesische Wirtschaft ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt weder zusammengebrochen, wie von ihnen vorhergesagt, noch hat sie, wie die jetzige Theorie lautet, ihren Höhepunkt erreicht. Es scheint, als seien die Experten, die diese Theorien vertreten, oft mehr politisch als objektiv -  bereit, vor allem die negativen Seiten zu sehen und gegebenenfalls zu übertreiben. 

 

Doch Hürden, die es in China zu überwinden bedarf, wie beispielsweise die niedrige Geburtenrate und die Überalterung der Gesellschaft, oder aber die Immobilienblase und die Verschuldung des Landes, sind keine Probleme, die es nur in China gibt. Es handelt sich hierbei eher um die Art von Herausforderungen, mit denen jede Volkswirtschaft konfrontiert wird, wenn ihre sozioökonomische Entwicklung eine bestimmte Phase erreicht. 

Der Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen und der Abzug von Kapital aus den Schwellenländern sind globale Trends, basierend auf der Zinsanpassung der US-Notenbank. Damit sei dies eher als technisches Mittel der USA einzustufen, um selbst von den Dividenden des weltweiten Aufschwungs zu profitieren. Demnach sei der Rückgang der ausländischen Investitionen und des Kapitals kein Zeichen für den "Niedergang" der chinesischen Wirtschaft. Vielmehr werden hierdurch die inhärente Verzerrung des auf den Dollar ausgerichteten Weltfinanzsystems und der davon ausgehenden negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft widergespiegelt. 

 

Die Wirtschaft Chinas verfüge noch immer über ein solides Fundament, eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, starke Verbindungen zum Weltmarkt und über ein hohes Potenzial. Den Herausforderungen stelle sich China mit einem ausdauernden Streben nach einer qualitativ hochwertigen Entwicklung, ausgezeichnet durch Innovation, Nachhaltigkeit, Inklusivität und Fairness. 

Die Tatsache, dass das Land die Initiative ergriffen habe, die Komfortzone zu verlassen und sich von dem alten Modell des Hochgeschwindigkeitswachstums zu verabschieden, das auf hohen Inputs, niedrigen Arbeitskosten und starker Umweltverschmutzung beruhte, zeuge von der Entschlossenheit der Nation, ihre Modernisierung voranzutreiben.