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China Wirtschaft, Kredite, Wirtschaftskredit, Industrie, Technologie, Tech-Industrie China:  Beleuchtete Geldsäcke mit Yuan-Symbol im Tresorraum

70-Milliarden-Dollar-Kredite für den Technologiesektor in China

April 8, 2024 um 07:30 AM © IMAGO / Tetra Images

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Laut Ankündigungen der chinesischen Zentralbank schmiedet dieses Pläne für ein Kreditprogramm zur Unterstützung der Wissenschafts- und Technologiebranche des Landes, welches 500 Milliarden Yuan (70 Milliarden Dollar) umfassen soll. Im Rahmen des Programms sollen von über 21 Banken Kredite an kleine und mittlere Technologieunternehmen zu einem Zinssatz von 1,75 % vergeben werden, teilte die People's Bank of China am Sonntag in einer Erklärung mit. Dabei können die einjährigen Darlehen planmäßig zweimal um jeweils bis zu einem weiteren Jahr verlängert werden, hieß es in der Erklärung weiter.   

 

China will Liquidität erhöhen, Vertrauen in die Wirtschaft zu stärken

 

Chinas politische Entscheidungsträger versuchen mittels verschiedener Pläne, die Liquidität auf dem Markt zu erhöhen und somit Vertrauen in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu stärken. Diese Gegenmaßnahmen sind vor allem deshalb wichtig, weil die Immobilienkrise und die Spannungen mit den wichtigsten Handelspartnern noch immer für Gegenwind sorgen. Analysten zufolge werde sich die Technologiebranche zum nächsten Wachstumsmotor Chinas entwickeln, während sich der Immobiliensektor, der einst etwa 25 % des BIP des Landes ausmachte, schrittweise erholt. 

 

China vs. USA und Europa?

 

China Politik, China Wirtschaft, USA, EU, Sanktionen, Strafzölle, Zölle, Restriktionen: Die Flaggen der EU, der USA und von China sind auf einer rissigen Mauer abgebildet
China vs. USA und EU? ©IMAGO/Wirestock

 

Gleichzeitig ist die chinesische Regierung unter dem Vorsitz von Xi Jinping bestrebt, dem von den Vereinigten Staaten und Europa entfesselten Technologiekrieg entschlossen entgegen zu treten. Washington und Brüssel ergreifen zunehmend Maßnahmen, um den Fluss von Spitzentechnologie nach Peking zu unterbinden, zum Beispiel durch Restriktionen, die führenden Technologiefirmen auferlegt werden, welche mit chinesischen Firmen Handel betreiben. Gleichzeitig versuchen die westlichen Länder den Export Chinas zu erschweren. Es werden Zölle auf chinesische Produkte erhöht, weil chinesische Unternehmen von den großzügigen staatlichen Subventionen des Landes profitieren. Sowohl die USA als auch Europa ergreifen beispielsweise Maßnahmen, um die Lieferung von hochentwickelten Chips und Chipherstellungswerkzeugen nach China einzudämmen, und begründen dies mit der Besorgnis über deren Verwendung durch das chinesische Militär. Beide leiteten auch Ermittlungen gegen chinesische Elektroautohersteller ein. 

Während die USA Bedenken über den Datenfluss nach Peking geäußert haben, sagte Europa, dass chinesische Autohersteller aufgrund der staatlichen Subventionen einen "unfairen" Vorteil gegenüber lokalen Herstellern haben könnten. Die US-Finanzministerin Janet Yellen äußerte während ihres China-Besuchs Bedenken über die "Überproduktion" sauberer Energietechnologien wie Elektroautos und Solarzellen zu äußern, die von Peking großflächig subventioniert wird. China plant aktuell dennoch nicht, die Investitionen in die verarbeitende Industrie zu drosseln, sondern bekräftigt Xis neue Pläne der Entfesselung "neuer Produktivkräfte". 

 

Die politischen Entscheidungsträger des Landes haben die Investitionen in Spitzentechnologien wie Halbleiter, Elektrofahrzeuge, Quantencomputer, kommerzielle Raumfahrt und Biowissenschaften erhöht - Bereiche, in denen viele westliche Unternehmen Vorteile haben.