Chinas alte Kunstwerke im internationalen Rahmen
April 22, 2024 um 06:00 AM © IMAGO / Xinhua
Mit der langen und glanzvollen Kulturgeschichte, auf die China zurückblicken kann, demonstriert das Land seine außergewöhnlichen Errungenschaften anhand zahlreicher Kulturerbestätten, immaterieller Kulturgüter, touristischer Attraktionen und alter Stadtviertel.
Hunderte von alten Gemälden und großen zeitgenössischen Kunstwerken haben nun eine besondere Zugreise über zwei Kontinente hinter sich gebracht. Die Reise startete im März in Zhengzhou in der Provinz Henan in China und endete im April in Italien. Hier sollen die Kunstwerke ihr Debüt auf Venedigs Kunstbiennale geben.
Das Projekt "Atlas: Harmonie in der Vielfalt" wurde am Donnerstag im Nationalen Pavillon Chinas eröffnet und zeigt Drucke, Videos, Skulpturen, Installationen und Performances. Alle Werke stammen aus dem Buchprojekt "A Comprehensive Collection of Ancient Chinese Paintings". In diesem Buch wurden Bilder von Gemälden in einer bestimmten Ordnung zusammengestellt. Die Stücke, die im Buch und der jetzt eröffneten Ausstellung betrachtet werden können, sind teilweise bis zu 2000 Jahre alt oder wurden zumindest von entsprechenden Passagen im Buch inspiriert.
Die Ausstellung ist in zwei Teile unterteilt. Ein Teil ist eine Art Archiv mit 100 originalgetreuen Abzügen wertvoller chinesischer Gemälde, die sich in den Sammlungen von Museen außerhalb Chinas befinden. Hier sind außerdem Dokumente zu betrachten, die aufzeichnen, wie die antiken Stücke der Ausstellung entstanden sind, wie sie China einst verlassen haben und schließlich in die Sammlungen von Museen auf der ganzen Welt gelangt sind.
Der andere Teil der Ausstellung umfasst sieben zeitgenössische Werke von etablierten Künstlern. Das Ziel bestehe darin, die Schönheit und das kulturelle Wesen der chinesischen Tuschemalerei anhand von Archiven und zeitgenössischer Kunst zu zeigen, erklärte Wang Xiaosong, Kuratorin der Ausstellung. "Aufgrund kultureller Unterschiede hat das westliche Publikum Schwierigkeiten, einige alte chinesische Gemälde zu verstehen. Wir versuchen, eine Kunstsprache zu verwenden, die für sie leichter zu verstehen ist, um ihnen zu helfen, die chinesische Kunst zu schätzen", so Wang weiter.
In Zhu Jinshis Installation "Reispapierpagode" verwendete der Künstler mehr als 3.000 Stücke Reispapier sowie Stahlrohre und Baumwollfäden, um eine hohe Papierpagode zu schaffen. Dies ist ein Symbol des Buddhismus, das in vielen chinesischen Gemälden dargestellt wird. Dies natürlich nicht grundlos, denn die Pagode gilt in China als Symbol der spirituellen Welt. Neben dem Reispapiermodell befindet sich eine Tafel mit Bildern von Pagoden aus aller Welt. "Unsere Ausstellung ist ein einziges großes Archiv. Der Betrachter sieht deutlich, wie sich das Bild desselben Objekts in verschiedenen Kulturen und Situationen unterscheidet", fügte Wang hinzu.
In der Videoinstallation "Pavilion by Che Jianquan" zeigen 10 Fernsehgeräte einen Pavillon auf dem Berg Lushan in der Provinz Jiangxi. Der Künstler hatte diesen Berg über zwei Jahrzehnte hinweg gefilmt. Die Skulpturen der Status-Serie von Qiu Zhenzhong sind im Garten des Nationalpavillons aufgestellt und geben die Pinselstriche der Kalligrafie in den konkreten Linien der Skulpturen wieder.
Wang Zhenghong hat 10.000 Accessoires in Form von Vögeln angefertigt. Diese möchte sie tragen, wenn sie selbst durch die Ausstellung geht und mit den Besuchern spricht. Auch dieses Symbol ist nicht zufällig Teil des Geschehens. Denn Gedichte, Pavillons, Pagoden und auch Vögel, sind allesamt häufige Elemente in alten chinesischen Gemälden. Entweder in gedruckter Form oder als gezeigtes Video in der Archivabteilung sind diese in der Ausstellung leicht zu erkennen.