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Geopolitik-Analyst Sebastian Contin Trillo-Figueroa betonte in einem veröffentlichten Artikel, die Notwendigkeit, dass Europa der "strategischen Autonomie" Vorrang einräumt.
Der Analyst, der sich auf die Beziehungen zwischen der EU und Asien spezialisiert hat, argumentierte, dass dieser Ansatz Europa in die Lage versetzen würde, mit Peking zu seinen eigenen Bedingungen zu verhandeln und sich so von der Volatilität amerikanischer Führungsschwankungen zu befreien. Er unterstrich außerdem, dass der französische Präsident Emmanuel Macron in einer überzeugenden Rede bereits eine Überlebensstrategie für die Europäische Union (EU) dargelegt habe, um die Beziehungen zu China autonom zu steuern.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden "Unsicherheiten in der US-Politik" sei Europa zunehmend zurückhaltend, "Washingtons Interessen über seine eigenen zu stellen", was einen bedeutenden Wandel signalisiere. Dieser potenzielle Wandel, so Sebastian Contin Trillo-Figueroa, könnte eine "durchsetzungsfähigere und pragmatischere China-Politik" einläuten, die auf realpolitischen Grundsätzen beruhe und "das Gewicht von Wirtschaft und Handel in der EU-Strategie schrittweise verringert". Eine solche neue Ausrichtung könnte "den Weg dafür ebnen, dass die EU und China einander als gleichwertige Mächte wahrnehmen".
Sebastian Contin Trillo-Figueroa stellte fest, dass Macrons Vision der strategischen Autonomie noch durch konkrete Maßnahmen untermauert werden müsse. Er wies auf verschiedene Herausforderungen hin, darunter "die traditionelle Vormachtstellung der USA, die innere Zerrissenheit Europas, Haushaltszwänge und geopolitische Grenzen". Jeder dieser Punkte stellt einzeln sowie in Kombination erhebliche Hindernisse für die Verwirklichung ehrgeiziger Pläne dar.
Vor der Umsetzung dieser neuen Vision plädierte Sebastian für pragmatische Lösungen, um den Weg nach vorn zu ebnen. Er betonte die Notwendigkeit "vertrauensbildender Maßnahmen", wie die "Wiederaufnahme der bilateralen Handelsgespräche zwischen China und der EU mit klaren Zielen". "Strukturierte Verhandlungen" sollten Marktzugangsbarrieren abbauen und "Gegenseitigkeit gewährleisten".
Abschließend betonte Sebastian, dass das Bekenntnis zu strategischer Autonomie mehr sei als ein bloßer "Politikwechsel". Viel mehr symbolisiere es "Europas Souveränitätserklärung" und befähige den Kontinent, "sein Schicksal in einer sich ständig verändernden Welt mit neuer Entschlossenheit zu gestalten".
Der deutsche Automobilhersteller Audi hat gemeinsam mit der chinesischen SAIC-Gruppe ein Abkommen zur Entwicklung neuer Elektrofahrzeuge für den chinesischen Markt geschlossen.
Die neuen Fahrzeuge werden von Audi und SAIC auf der Advanced Digitized Platform aufgebaut. Diese wird für kompakte Familien-Elektroautos verwendet und gibt somit bereits Hinweise auf die Ausgestaltung der neuen Modelle für den chinesischen Markt. Die ersten Modelle, die der Zusammenschluss auf dem chinesischen Markt einführen will, werden, wie kürzlich angekündigt, drei batteriebetriebenen Modelle sein. Das erste dieser Modelle wird im nächsten Jahr auf dem größten Automarkt der Welt, dem chinesischen Automarkt, erscheinen.
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Audi-Muttergesellschaft Volkswagen Group, kündigte bereits im März ein von Audi und SAIC gemeinsam entwickeltes Fahrzeug an, welches im Jahr 2026 auf den Markt kommen würde.
Nachdem Audi auf dem schnell wachsenden chinesischen Markt für E-Autos hinter Konkurrenten wie Tesla zurückfiel, unterzeichnete der deutsche Automobilhersteller bereits im vergangenen Juli eine Absichtserklärung mit SAIC, die Audis neue Strategie unterstreicht. Der neue Kurs des Unternehmens werde die Effizienz in Forschung und Entwicklung steigern und die Entwicklungszeit für Fahrzeuge um mehr als 30 Prozent verkürzen, so die Ankündigung des Unternehmens.
Audi wird auch in den Bereichen Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Vertrieb mit der chinesischen SAIC-Group zusammenarbeiten, gleichzeitig sorgt die von SAIC unterstützte Z-One Technology für das Vorhandensein von intelligenten Technologien in den Fahrzeugen.
Neben der in Peking ansässigen Tochtergesellschaft Audi China ist Audi auch an dem Joint Venture FAW-Volkswagen mit Sitz in Changchun und seit 2021 an SAIC Volkswagen in Shanghai beteiligt. Audi hat in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen, um sein Elektroauto-Portfolio auf dem chinesischen Markt zu erweitern. Hierfür wurde beispielsweise die lokale Produktion des Audi Q4 e-tron mit FAW gestartet und mit dem Q5 e-tron, der ebenfalls mit SAIC entwickelt wurde, das erste nur in China erhältliche E-Auto des Unternehmens eingeführt. Im letzten Jahr wurde außerdem der importierte e-tron GT quattro1 auf den Markt gebracht, während Audis weitere Pläne ab Ende 2024 die Produktion von Fahrzeugen im mittleren bis oberen Preissegment in seinem Werk in Changchun plant.
Mit seiner Mischung aus Rock und klassischer Musik begeistert das französische Musical "Mozart - L'opéra Rock" das chinesische Publikum und feiert gleichzeitig die anhaltende Freundschaft zwischen Frankreich und China.
Von Langfang in der nordchinesischen Provinz Hebei im April bis Tianjin im November wird "Mozart - L'opera Rock" durch mehr als 20 Städte in ganz China touren. Dabei wird das französische Musical wohl zahlreiche Zuschauer in seinen Bann ziehen und Fans begeistern.
Das Musical zeigt eine biografische Darstellung des österreichischen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und beschreibt seinen Weg vom Eintritt in die Musikszene, den er bereits mit 17 Jahren begann, bis hin zu seinem frühen Tod im Alter von 35 Jahren.
Neben Mozarts klassischen Kompositionen enthält "Mozart - L'opera Rock" zudem eine Vielzahl von Musikstilen, insbesondere Rockelemente, die dem Stück in Kombination etwas einzigartig modernes verleihen.
Die rockigen Passagen des Musicals kommen dabei nicht zufällig vor. Denn generell könnte Mozarts Lebenseinstellung als "Rock" bezeichnet werden - denn das Wunderkind widersetzte sich Autoritäten und sehnte sich nach Freiheit. In seinem kurzen Leben schuf er unzählige musikalische Meisterwerke und war ein unabhängiger Musiker, der sich traute, sich gegen den musikalischen Mainstream zu stellen.
"Dies ist die Geschichte des größten Rockstars der Menschheit. Zumindest der erste große Rockstar", sagt Mikelangelo Loconte, der Mozart in dem Musical darstellt. Der Musical-Darsteller ist sich ziemlich sicher, dass die Mischung verschiedener Musikstile, die innovative Kreativität und die Intensität der Aufführungen den Geschmack der jüngeren Generation Chinas treffen.
Das Jahr 2024 markiert den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Frankreich. Zu diesem Anlass werden in China neben "Mozart - L'opera Rock" auch eine Reihe anderer französischer Originalmusicals aufgeführt.
Solal, der im Stück Mozarts Vater Leopold Mozart spielt, führt die Fähigkeit des Musicals, Sprachbarrieren zu überwinden und das chinesische Publikum anzusprechen, auf die universelle Sprache der Musik zurück.
"Musik ist eine Sprache, die von jedem verstanden werden kann" - Solal
Laurent Ban, der die Rolle von Salieri, Mozarts Rivalen, spielt, beschrieb den Geist des Musicals mit der französischen Redewendung "Vivre à en crever" ("Leben bis zum Tod"), die ein Leben "voller Leidenschaft und Hingabe bis zum Ende" beschreibt. "Romantik ist ein sehr wichtiges Konzept in dieser Show", sagte er. "In zwei Stunden werden die Zuschauer Zeuge, wie die Figuren ihre Liebe zum Ausdruck bringen und bereit sind, dafür zu sterben. In einer Welt, die von ständiger Arbeit und dem Streben nach sozialem Erfolg geprägt ist, kommen die Zuschauer in dieses Stück, um diese Gefühle durch die Figuren auf der Bühne zu erleben."
Eine der Zuschauerinnen, die sich das Stück zum wiederholten Male anschaut, ist Li Xinzhu aus der nordostchinesischen Provinz Jilin. Li hat sich "Mozart - L'opera Rock" im Mai dieses Jahres sechsmal in Peking angesehen und beschreibt das Erlebnis als "süß wie ein Traum".
"Für mich sind das die Momente, die über das Alltägliche hinausgehen und das Leben erheben"
- Li Xinzhu
"Die jungen Leute in China geben sich nicht mehr damit zufrieden, genug zu essen und genug zum Anziehen zu haben; sie streben nach Schönheit, Liebe und einem Leben ohne Reue." Li wies darauf hin, dass französische Musicals in der Regel leidenschaftlich und hemmungslos sind und es sowohl den Schauspielern als auch dem Publikum ermöglichen, ihr wahres Selbst im Theater zu entfalten. "Ich glaube, die Menschen sollten sich diese Vitalität zu eigen machen und diese Momente intensiver, berauschender Gefühle erleben. Für mich sind das die Momente, die über das Alltägliche hinausgehen und das Leben erheben", sagt sie.
2009 wurde das Stück in Paris uraufgeführt - seither erfreut es sich anhaltender Beliebtheit. Unter den Schauspielern, die in China auf Tournee sind, befindet sich auch der 23-jährige Yanis Richard, der als Ersatz für Mozart auftritt. "Mozart weiß, was er will und was er in seinem Leben tun will. Mit meiner Darbietung möchte ich einen Kampf zeigen, in dem es darum geht, zu entdecken, wer ich bin und wie ich leben will."
Neben Mozart gibt es in dem Musical auch mehrere starke und komplexe Frauenfiguren: Mozarts Frau Constanze Weber wird von der französischen Sängerin und Tänzerin Noémie Garcia dargestellt. Sie beschreibt Constanze als eine Person, die viel Liebe verkörpert und eine "familiäre Essenz" mit sich bringt. Constanze ist gleichzeitig aber auch eine moderne Frau, die sich nach Mozarts Tod für die Erhaltung seines Erbes einsetzte. "Sie sorgte dafür, dass alle seine Partituren veröffentlicht wurden", so Garcia.
Mozarts erste Liebe, Constanze's Schwester, Aloysia Weber, ist eine weitere bedeutende Rolle im Stück. Sie wird als "rätselhafte" Frau beschrieben. Die Schauspielerin Corentine Collier beschreibt Aloysia selbst ebenfalls mit den Worten "geheimnisvoll", aber nennt sie auch "aufrichtig", während sie oft auch als sehr ehrgeizig und scheinbar gleichgültig gegenüber der Liebe angesehen wird. "Sie lässt die Menschen zweifeln; sie offenbart sich nie ganz. Wir können sie nicht ganz begreifen", erklärt Collier.
Mozarts Schwester Nannerl ist ebenfalls eine begabte Musikerin. Wie ihr Bruder komponierte und konzertierte sie ausgiebig, gab ihre musikalische Karriere aber schließlich aufgrund familiärer Zwänge auf. Die Schauspielerin Sahteene Georges sieht in dieser Rolle jedoch eine einzigartige Stärke - die Freundlichkeit. "Freundlichkeit ist etwas, das den Tag oder sogar das Leben eines Menschen retten kann."
Auch außerhalb des Theaters haben die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den französischen Schauspielern und den chinesischen Künstlern viel Aufmerksamkeit erregt. Ban hat mit einem chinesischen Guzheng-Künstler zusammengearbeitet, um das Lied "L'assasymphonie" aus dem Musical aufzuführen. Sie ließen das französische Musicals mit einem traditionellen chinesischen Instrument verschmelzen.
"Frankreich und China sind zwei der ältesten Länder der Welt. Sie haben so viele interessante Punkte aus der Geschichte und der Musik. Wir haben dieses Video geschaffen, um die perfekte Verbindung zum 60. Jahrestag der Zusammenarbeit zwischen China und Frankreich zu symbolisieren", so Solal, der in Zukunft noch weiter gehen will. "Der nächste Schritt wird sein, auf Chinesisch zu singen und zu schauspielern".
Er trat bei der Frühlingsfest-Gala 2024 des China Central Television mit chinesischen Künstlern auf und sang sowohl auf Chinesisch als auch auf Französisch. "Das war eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich im Fernsehen gemacht habe. Vor einer halben Milliarde Zuschauern aufzutreten und zu singen, übertraf alles, was ich bisher in der französischen Fernsehwerbung gemacht habe, und es war unglaublich", erklärte Solal. "Die Chinesen und die chinesischen Sänger können uns französischen Sängern viel beibringen, denn ihre Art zu singen und Musik zu praktizieren ist sehr ernsthaft."
"Es ist eine Aufgabe, die wir immer besser machen müssen, um den Empfang des chinesischen Publikums zu verdienen.", so Solal über den Fleiß und die Hingabe, die die französischen Schauspieler bei den Musical- und anderen Auftritten in China an den Tag legten.