Chinesische Kunstverkäufe steigen bei US-Sammlern
May 2, 2024 um 09:00 AM © IMAGO / VCG
Laut Christie's, dem New Yorker Auktionshaus, findet chinesische Kunst bei amerikanischen und asiatischen Sammlern immer mehr Anklang. Moderne und antike Gemälde, Zeichnungen, Artefakte und Objekte erfreuen sich der zunehmenden Beliebtheit.
Vicki Paloympis, die Leiterin der Abteilung für chinesische Kunstwerke bei Christie's in Manhattan, begibt sich auf der Suche nach chinesischer Kunst regelmäßig auf Reisen um die ganze Welt. Nicht verwunderlich, dass ausgerechnet sie maßgeblich an der Beschaffung und dem Verkauf mehrerer bedeutender Sammlungen chinesischer Kunst beteiligt war. Hierzu gehören mehrere hundert Keramiken aus dem Metropolitan Museum of Art.
"Die amerikanischen Käufe hatten sich mindestens ein Jahrzehnt lang beruhigt, aber in den letzten Jahren haben sie zugenommen", beschrieb Paloympis die Entwicklung des aktuellen Trends. "In der vergangenen Saison kam fast ein Drittel unserer Käufer und Bieter aus Amerika und Europa", so Paloympis. Die Leiterin der Abteilung für chinesische Kunst führt das steigende Interesse zum Teil auf die Digitalisierung des Marketings und der Kataloge von Christie's zurückführt. Die digitalen Kataloge wurden während der COVID-19-Pandemie eingeführt, um auch Käufer zu erreichen, die nicht reisen konnten. Vor allem bei Sammlern im Osten und im Westen stießen diese auf großes Interesse.
Auch wenn die Zahl der Sammler, die chinesische Kunst kaufen, in den USA steigt, kommen die meisten Käufer immer noch aus China.
Seit dem frühen 20. Jahrhundert sei chinesische Kunst bei westlichen Käufern wegen ihrer immensen Qualität beliebt, so Christie's. Zu den beliebtesten chinesischen Kunstwerken und Objekten gehören Huanghuali-Möbel, Keramik aus der Song-Dynastie (960-1279) und Porzellan aus der Ming- und Qing-Dynastie (1368-1911). Im Laufe der Jahrhunderte fiel der Großteil der produzierten Kunst mit den herrschenden Dynastien der chinesischen Kaiser zusammen. Christie's geht davon aus, dass frühe Käufer und Sammler im Westen die künstlerischen Arbeiten schätzten, als es noch schwieriger war, häufig zu reisen. Damals wurde die Kunst als ein Fenster in eine faszinierend fremde Welt angesehen.
Zu Beginn dieses Jahrhunderts schenkten viele frühe US-Sammler große Mengen chinesischer Kunst an Museen wie das Met. "Amerikaner gehörten in den 1990er und frühen 2000er Jahren zu den größten Käufern chinesischer Kunst, bis um 2010 ein Anstieg der Käufer aus Übersee zu verzeichnen war", so Paloympis, die Leiterin der Abteilung für chinesische Kunstwerke bei Christie's.
Das 1766 von James Christie's gegründete britische Auktionshaus ist in 46 Ländern vertreten. Unter anderem befinden sich Christie's Aktionshäuser in Nord- und Südamerika, Europa, im Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum. Die internationalen Vertriebszentren, von wo aus Live- und Online-Auktionen sowie Privatverkäufe durchgeführt werden, befinden sich in New York, Genf, Hongkong, London und Paris.