Als die russische Schauspielerin Yulia Peresild in einem Innenstadtkino in Peking auftauchte, stand sie sofort im Rampenlicht. "Hallo zusammen, ich bin taikong jie (Weltraumschwester)", sagt Peresild mit einem strahlenden Lächeln und begrüßt das lokale Publikum in ihrem neu erlernten Mandarin.

Als erste Schauspielerin in der Geschichte der Menschheit, die einen Film im Weltraum gedreht hat, wurde sie aus rund 3.000 Bewerbern ausgewählt, um 12 Tage an Bord der Internationalen Raumstation zu verbringen und dort den russischen Film "The Challenge" zu drehen.

Fast ein Jahr nach seiner Premiere in Russland kam der Film, der die Geschichte einer Chirurgin erzählt, die in den Weltraum geschickt wird, um einen verletzten Kosmonauten zu operieren, am 15. März in die chinesischen Festlandskinos. Neben der spannenden Handlung, einem Wettlauf gegen die Zeit, um ein Leben zu retten, zeigt der Film die atemberaubende Kulisse des Weltraums und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise mit der Schauspielerin. 

Er bietet einen genauen Einblick in die Arbeit und das Leben der Kosmonauten auf der ISS, die mehr als 400 Kilometer über der Erde kreist.T rotz des engen Zeitplans nahm die 39-jährige Peresild aus Pskow im Nordwesten Russlands an einer Reihe von Aktivitäten teil: Sie erzählte ihren Fans in Peking von ihrer Weltraumreise und besuchte malerische Orte wie die Große Mauer und die belebte Nanluoguxiang-Gasse. 

Peresild erinnert sich, dass sie und der Regisseur Klim Shipenko zwischen Ende Mai und Anfang Oktober 2021 in einem russischen Kosmonauten-Trainingszentrum dreieinhalb Monate lang ein strenges Training absolvierten, darunter 17 Tage in Quarantäne wegen der Pandemie. Die Ausbildung umfasste auch einen Zentrifugentest - Peresild hielt beachtliche 22 Minuten durch - und die Beobachtung, wie Thoraxoperationen durchgeführt werden. Vor ihrer historischen Reise ins All schrieb Peresild einen Abschiedsbrief an ihre beiden kleinen Töchter. Sie teilte ihn erst kürzlich mit ihnen, als sie ihr Buch "It's Space, Baby!" veröffentlichte, in dem sie ihre Reise in den Orbit beschreibt.