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China Politik, China EU: Der französische Außenminister Sejourne in Peking Der chinesische Außenminister Wang Yi (R) schüttelt die Hand des französischen Außenministers Stephane Sejourne im Staatlichen Gästehaus Diaoyutai in Peking, China

China und Frankreich versprechen engere Beziehungen

April 3, 2024 um 09:00 AM © Kyodo News

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Frankreichs neu ernannter Außenminister Stephane Sejourne besuchte am Montag während seiner ersten China-Reise Peking. Premierminister Li Qiang und Außenminister Wang Yi trafen sich beide mit dem französischen Außenminster, was bereits den Wert hervorhebt, den Peking seinen Beziehungen zu Paris beimisst.

 

Der chinesische Primierminster erläuterte Sejourne Pekings Erwartungen dahingehend, dass die Stabilität der chinesisch-französischen Beziehungen zur jeweiligen Entwicklung der beiden Länder beitrage und "Sicherheit in die weltweite Entwicklung" bringe. Pekings Ziel sei es, die praktische Zusammenarbeit mit Paris in verschiednen Ebenen vertiefen: zum einen in konventionellen Bereichen, genau wie in den Bereichen der grünen Energie und der fortschrittlichen Fertigung, um "den gegenseitigen Nutzen und eine Win-Win-Situation besser zu verwirklichen", so Li.

Auch die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und der Europäischen Union wurden während der Gespräche thematisiert. Li brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Frankreich die EU aktiv dahingehend beeinflussen wird, die Gesetze der Wirtschaft und die Regeln des Marktes zu befolgen, um so eine angemessene Berücksichtigung der Anliegen beider Seiten zu verwirklichen.

Sejourne versicherte daraufhin, dass Paris an der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit festhalte und eine Blockkonfrontation, wirtschaftliche Abkopplung und die Unterbrechungen von Produktions- und Lieferketten ablehne. Frankreich halt an der Ein-China-Politik fest und sei bereit, den Austausch und die Zusammenarbeit mit China in verschiedenen Bereichen zu vertiefen sowie die umfassende strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern weiter auszubauen. 

 

In diesem Jahr jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Frankreich zum 60. Mal. Der Besuch des französischen Außenministers erfolgt nach Ansicht von Analysten vor dem Hintergrund der chaotischen internationalen Lage und der zunehmenden Spaltung der Weltgemeinschaft. Beide Länder sollten als große Staaten zusammenarbeiten, um zu einer Stabilisation der Situation beizutragen. 

Yu Jiang, Vizepräsident des China Institute of International Studies, wies darauf hin, dass China und Frankreich als ständige Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen die Blockkonfrontation überwunden haben und sich beide für eine "Zweistaatenlösung" im palästinensisch-israelischen Konflikt einsetzen: "Die beiden Länder haben zur Reform und zum Aufbau des globalen Regierungssystems beigetragen und ein Modell für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Ländern mit unterschiedlichem historischem Hintergrund, kulturellen Traditionen und politischen Systemen geschaffen", so Yu.

 

Bei der Pressekonferenz, die im Rahmen des Besuchs des französischen Außenministers stattfand, gab Wang bekannt, beide Seiten hätten vereinbart, "die chinesisch-französischen Beziehungen in strategischer Hinsicht stabiler und vorausschauender zu gestalten". Peking und Paris seien sich einig, in den Bereichen internationale Solidarität, innovative Entwicklung, Offenheit und Win-Win-Situationen sowie Dialog zwischen den Zivilisationen eine führende Rolle zu spielen. 

"Beide Seiten vereinbarten, den Austausch zwischen den Menschen beider Länder zu erleichtern und die Zusammenarbeit in Bereichen wie Wissenschaft, Bildung, Sport und Erhaltung des kulturellen Erbes zu vertiefen", sagte Wang.

 

Frankreich ist Chinas drittgrößter europäischer Handelspartner, China ist Frankreichs wichtigster Handelspartner in Asien und der siebtgrößte in der Welt. Im Jahr 2023 erreichte das bilaterale Handelsvolumen 78,9 Milliarden Dollar. China plant mehr Anreize für Unternehmen aus verschiedenen Ländern, einschließlich Frankreichs, zu schaffen und diesen mehr Annehmlichkeiten zu gewähren. "Wir glauben auch, dass Frankreich ein faires, gerechtes und vorhersehbares Geschäftsumfeld für chinesische Unternehmen bieten wird, die in Frankreich investieren wollen", sagte Wang. Sejourne bestätigte daraufhin, dass Paris immer Offenheit und Zusammenarbeit befürworte. Auf die Frage eines Reporters nach dem Bestreben der EU, das Risiko in Bezug auf China zu verringern, erklärte Wang, dass China und die EU in diesem Jahr ihre Kontakte auf allen Ebenen wieder aufgenommen hätten. Die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen sei in vollem Gange, "das rationale Wissen der EU über China nimmt zu, und ihre Bereitschaft, mit China zusammenzuarbeiten, steigt". "Einige einsichtige Köpfe in Europa machen sich ebenfalls Gedanken und glauben, dass eine Abkopplung von China echte Risiken birgt", fügte er hinzu.