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Die Flagge der Europäischen Union weht in Brüssel Die Flagge der Europäischen Union weht mit dem Sitz der Europäischen Kommission im Hintergrund. Politische und wirtschaftliche Union

Größere EU-Autonomie für bessere Beziehungen zu China

June 2, 2024 um 01:00 PM © IMAGO / Zoonar

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Geopolitik-Analyst Sebastian Contin Trillo-Figueroa betonte in einem veröffentlichten Artikel, die Notwendigkeit, dass Europa der "strategischen Autonomie" Vorrang einräumt. 

Der Analyst, der sich auf die Beziehungen zwischen der EU und Asien spezialisiert hat, argumentierte, dass dieser Ansatz Europa in die Lage versetzen würde, mit Peking zu seinen eigenen Bedingungen zu verhandeln und sich so von der Volatilität amerikanischer Führungsschwankungen zu befreien. Er unterstrich außerdem, dass der französische Präsident Emmanuel Macron in einer überzeugenden Rede bereits eine Überlebensstrategie für die Europäische Union (EU) dargelegt habe, um die Beziehungen zu China autonom zu steuern. 

 

Vor dem Hintergrund der anhaltenden "Unsicherheiten in der US-Politik" sei Europa zunehmend zurückhaltend, "Washingtons Interessen über seine eigenen zu stellen", was einen bedeutenden Wandel signalisiere. Dieser potenzielle Wandel, so Sebastian Contin Trillo-Figueroa, könnte eine "durchsetzungsfähigere und pragmatischere China-Politik" einläuten, die auf realpolitischen Grundsätzen beruhe und "das Gewicht von Wirtschaft und Handel in der EU-Strategie schrittweise verringert". Eine solche neue Ausrichtung könnte "den Weg dafür ebnen, dass die EU und China einander als gleichwertige Mächte wahrnehmen". 

Sebastian Contin Trillo-Figueroa stellte fest, dass Macrons Vision der strategischen Autonomie noch durch konkrete Maßnahmen untermauert werden müsse. Er wies auf verschiedene Herausforderungen hin, darunter "die traditionelle Vormachtstellung der USA, die innere Zerrissenheit Europas, Haushaltszwänge und geopolitische Grenzen". Jeder dieser Punkte stellt einzeln sowie in Kombination erhebliche Hindernisse für die Verwirklichung ehrgeiziger Pläne dar. 

 

Vor der Umsetzung dieser neuen Vision plädierte Sebastian für pragmatische Lösungen, um den Weg nach vorn zu ebnen. Er betonte die Notwendigkeit "vertrauensbildender Maßnahmen", wie die "Wiederaufnahme der bilateralen Handelsgespräche zwischen China und der EU mit klaren Zielen". "Strukturierte Verhandlungen" sollten Marktzugangsbarrieren abbauen und "Gegenseitigkeit gewährleisten". 

Abschließend betonte Sebastian, dass das Bekenntnis zu strategischer Autonomie mehr sei als ein bloßer "Politikwechsel". Viel mehr symbolisiere es "Europas Souveränitätserklärung" und befähige den Kontinent, "sein Schicksal in einer sich ständig verändernden Welt mit neuer Entschlossenheit zu gestalten".