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China USA Politik, China Politik, Wirtschaft, Sanktionen, Verhandlungen: Flaggen von China und den USA stehen auf einem Tisch, dahinter geben sich zwei Männer die Hand

Interaktionen zwischen China und den USA nehmen zu

April 6, 2024 um 08:15 AM © IMAGO / Pond5 Images

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Noch in diesem Monat werden Delegationen von US-Beamten, Studenten und Wirtschaftsführern aus dem Pazifikraum in China eintreffen. Doch bereits in letzter Zeit scheinen die Diplomatie und der Austausch zwischen China und den Vereinigten Staaten in offiziellen, halboffiziellen und nichtstaatlichen Zusammenhängen auf verschiedenen Ebenen aufgeblüht zu sein. 

Analysten zufolge seien die zunehmende Häufigkeit der Interaktionen zwischen China und den USA sowie die zunehmende Dynamik der Beziehungen aber kein Zufallsprodukt, sondern hart erkämpft. Und auch weiterhin müsse Washington seine Wahrnehmung Chinas weiter korrigieren, wie auch die US-amerikanische Zwangspolitik, die aktuell noch China gegenüber aufrechterhalten wird, einer Win-Win-Kooperation weichen lassen. 

 

China und die USA: Telefonate, Besuche, Dialoge

Erst am Dienstag dieser Woche führten Präsident Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden ein Telefonat. "Die beiden Präsidenten empfanden das Telefongespräch als offen und konstruktiv. Beide Seiten vereinbarten, in Kontakt zu bleiben, und beauftragten ihre Teams, die Vision von San Francisco umzusetzen", so das Außenministerium in einer Erklärung. 

Am Donnerstag, nur zwei Tage nach dem Telefongespräch zwischen dem chinesischen und dem US-amerikanischen Präsidenten, trat US-Finanzministerin Janet Yellen eine China-Reise an. Dies war ihr zweiter Besuch des Landes innerhalb von acht Monaten. Die Reise der Finanzministerin ist bis Dienstag vorgesehen. Washington plant außerdem, in diesem Monat US-Außenminister Antony Blinken nach China zu entsenden, um den Dialog und die Kommunikation zu stärken. 

Auch der stellvertretende Außenminister Ma Zhaoxu führte bereits letzte Woche ein Telefonat mit dem stellvertretenden US-Außenminister Kurt Campbell, bei dem die bilateralen Beziehungen sowie globale und regionale Themen von gemeinsamem Interesse Thema waren. Darüber hinaus wird die Bürgermeisterin von San Francisco, London Breed, noch in diesem Monat nach China reisen - ihr Büro bezeichnete diesen Schritt als "monumentale Gelegenheit" zur Stärkung der diplomatischen und kulturellen Beziehungen zwischen China und den USA.

 

Stabile Beziehung zwischen China und den USA als Ziel

"Die Diplomatie des Staatschefs verankert die Beziehungen grundlegend, während die Interaktionen auf hoher Ebene, die von hochrangigen Beamten wie Yellen und Blinken durchgeführt werden, die Beziehungen auf technischer Ebene einrahmen und gestalten. Ersteres untermauert Letzteres", so Diao Daming, Professor für US-Studien an der School of International Studies der Renmin University of China. "Als einer der außenpolitischen Höhepunkte seiner Amtszeit will Biden die Beziehungen in diesem Jahr sicherlich weiter stabil halten. Und ein wichtiges Zeichen für Stabilität ist die Aufrechterhaltung der Kommunikation mit der chinesischen Seite auf allen Ebenen", fügte er hinzu. Des Professor für US-Studien erklärte außerdem, wenn das Weiße Haus die Beziehungen ernsthaft aufrechterhalten wolle, "ist es unerlässlich, dass es seine Versprechen zu Themen wie Handel und der Taiwan-Frage auch wirklich einhält und nicht noch mehr Unruhe stiftet". 

In den vergangenen Monaten war es den Ministerien und Arbeitsgruppen möglich, für eine Aufrechterhaltung der Kommunikation zu sorgen und Fortschritte in verschiedenen Bereichen zu erzielen. Hierzu gehören Diplomatie, Handel, Finanzen, Strafverfolgung und Drogenbekämpfung. 

Im Rahmen eines von Xi vorgeschlagenen Fünfjahresplans für den Studentenaustausch, der 50 000 junge Menschen aus den USA zu einem Besuch in China einlädt, reisten zudem Gruppen von US-Studenten in letzter Zeit nach China. Der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, sagte im Bezug darauf am Montag, China unterstütze und fördere "mehr gegenseitige Besuche und den Austausch zwischen Chinesen und Amerikanern aus allen Bereichen."

Su Xiaohui, stellvertretende Direktorin der Abteilung für Amerikastudien am China Institute of International Studies, sagte, die jüngsten Interaktionen zwischen den beiden Nationen spiegelten die Tatsache wider, dass der "Schwung der Beziehungen anhält" und weiter verbessert wird. "Hinter der China-Reise so vieler Führungskräfte aus den USA steht die Vorstellung, dass die beiden Länder einen Konsens über die Stabilisierung der Beziehungen erreicht haben und die Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen in Angriff nehmen", sagte sie. 

 

"Eine Geschichte des freundschaftlichen Austauschs"

Letzte Woche traf Xi in der Großen Halle des Volkes in Peking mit einer Gruppe von Vertretern der amerikanischen Wirtschaft, Strategie und Wissenschaft zusammen. "Die Geschichte der chinesisch-amerikanischen Beziehungen ist eine Geschichte des freundschaftlichen Austauschs zwischen den beiden Völkern", so der chinesische Präsident. Auch Stephen Orlins, der als Präsident des National Committee on US-China Relations tätig ist, nahm an der Veranstaltung teil. Er erklärte, die meisten der Anwesenden seien CEOs sehr großer Unternehmen gewesen, die enorme Beteiligungen in China hätten. Während des Treffens erhielten sie eine Zusicherung der chinesischen Wirtschaft und damit eine Zusicherung des Investitionsumfelds.

Ban Ki-moon, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen und Vorsitzender des Boao-Forums für Asien, brachte kürzlich seine Hoffnung über die Aufrechterhaltung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern zum Ausdruck. "Auch wenn die Beziehungen zwischen den USA und China - der Nummer 1 und der Nummer 2 in der Welt - derzeit nicht so reibungslos verlaufen, hoffe ich aufrichtig, dass die beiden Staatsoberhäupter, wer auch immer im November zum nächsten (US-)Präsidenten gewählt wird, sehr eng zusammenarbeiten werden", sagte er in einem Interview mit chinesischen Medien.