Laut einem Rundschreiben der Nationalen Gesundheitssicherheitsbehörde, das letzte Woche veröffentlicht wurde, plant China die Ausweitung der medizinischen Grundversicherung für Kinder durch die Vereinfachung der Anmeldeverfahren und die Intensivierung von Werbekampagnen.

Das Dokument besagt, dass bis zum Ende des nächsten Jahres mehr als 80 Prozent der Neugeborenen innerhalb eines Jahres nach der Geburt durch die nationale Grundkrankenversicherung abgedeckt sein werden und dass die Deckungsrate für Kinder bis Ende 2025 weiter ansteigen könnte. 

Um diese Ziele zu erreichen, sagte die Verwaltung, dass Kinderbetreuungseinrichtungen, Gemeinden und Arbeitgeber mobilisiert werden sollten, um das Bewusstsein für die Versicherungseinschreibung unter den Eltern zu verbreiten.

Unter normalen Umständen sollten Neugeborene innerhalb von 90 Tagen nach der Geburt versichert werden, und alle während dieses Zeitraums anfallenden medizinischen Kosten sollten erstattungsfähig sein, heißt es in dem Rundschreiben. "Die Kommunalverwaltungen sollten die Bearbeitung von Anmeldungen und anderen Angelegenheiten im Zusammenhang mit Neugeborenen integrieren und den Informationsaustausch zwischen der Gesundheitssicherung und den Gesundheitsbehörden intensivieren", heißt es darin.

Das Rundschreiben fügte hinzu, dass die Kommunen die Abschaffung von Wohnsitzregistrierungen prüfen sollten, die Kinder daran hindern würden, sich an ihrem Wohnsitz oder an ihrem Schulort in Versicherungsprogramme einzuschreiben. Im letzten Jahr waren nach Angaben der Verwaltung etwa 256 Millionen Kinder eingeschrieben. "Allerdings gibt es immer noch Probleme wie langwierige und komplizierte Schritte für die Einschreibung, mangelndes Bewusstsein bei einigen Eltern und Wohnsitzbeschränkungen", so die Behörde.

Ma Li, die Mutter eines vier Monate alten Mädchens in Wuxi in der Provinz Jiangsu, sagte, dass sie am 13. Dezember eine Krankenversicherungskarte zusammen mit einer Geburtsurkunde für ihre Tochter beantragt und am 21. Dezember die erste Zahlung geleistet habe. 

"Die Verfahren waren recht einfach und ich habe sie online abgeschlossen", sagte sie. Weiter erzählte Ma, dass sie sich vage daran erinnerte, dass ein Mitglied des medizinischen Personals sie an die Krankenversicherung erinnerte, als sie zur Geburt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, aber sie schenkte ihr damals keine große Aufmerksamkeit.

"Erst als mein Baby Symptome einer Neugeborenengelbsucht und einer Infektion aufwies und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, machte ich mich ernsthaft daran, mich über die Krankenversicherung für Säuglinge zu informieren", sagte sie. "Schließlich kostete die Behandlung meiner Tochter rund 3.000 Yuan (417 Dollar). Dank der Versicherung kann mehr als die Hälfte der Behandlungskosten erstattet werden."

Um die Erstattung der medizinischen Kosten zu erhalten, musste sie jedoch ein Gemeinschaftskrankenhaus aufsuchen, das nur an zwei Tagen in der Woche für solche Fälle geöffnet ist. "Ich habe alle erforderlichen Unterlagen am 9. Januar eingereicht und noch keine Rückerstattung erhalten", sagte sie. 

Ma fügte hinzu, dass die Firma ihres Mannes einen kommerziellen Versicherungsplan für die Kinder ihrer Angestellten anbietet, und sie erwägt auch den Abschluss einer Versicherung für schwere Krankheiten für ihr Baby. 

Cai Fucheng, Kinderarzt am Wuhan Union Hospital of China, erklärte gegenüber People's Daily, dass der Versicherungsschutz für Neugeborene im Krankenhaus dank der verstärkten Bemühungen zur Förderung des Bewusstseins bei der pränatalen und postnatalen Versorgung auf über 95 Prozent gestiegen sei.