Die E-Commerce-Einkaufsplattform Taobao aus dem Hause Alibaba testet aktuell gemeinsam mit einem chinesischen Startup-Unternehmen, welches Raketen herstellt, ob wiederverwendbare Raketen für Expresslieferungen herstellbar sind. 

Das Raketenunternehmen Space Epoch erklärte am Sonntag, es prüfe die wiederverwendbaren Raketen für Lieferungen in andere Länder. Durch den Einsatz von Raketen könnten diese Lieferungen innerhalb einer Stunde an internationalen Zielen ankommen. 

Das Projekt befinde sich aktuell in einem frühen Versuchsstadium und ziele darauf ab, eine Rakete zu entwickeln, die bis zu zehn Tonnen Fracht in einem 120-Kubikmeter-Behälter transportieren kann, erklärte Space Epoch über das eigene WeChat-Social-Media-Konto. Einer Bitte um Stellungnahme hierzu kam Alibaba bisher noch nicht nach. 

Das in Peking ansässige Unternehmen Space Epoch plant die Rakete "Yuanxing-1" einzusetzen, die bereits im vergangenen Jahr Zünd- und Offshore-Bergungstests absolvierte. 

Präsident Xi Jinping hat zum Ausbau strategischer Industrien aufgerufen, darunter auch des kommerziellen Raumfahrtsektors, der als Schlüssel zum Aufbau von Satellitenkonstellationen für Kommunikation, Fernerkundung und Navigation gilt. Im vergangenen Jahr wurden 17 kommerzielle chinesische Starts durchgeführt, einer von diesen schlug fehl. Damit stellte China einen neuen Rekord von 67 Orbitalstarts auf. 

Vor noch zwei Jahren, im Jahr 2022 waren es noch 10 kommerzielle Starts, darunter zwei Fehlschläge. 

Space Epoch stellt Raketen aus rostfreiem Stahl her, die wahrscheinlich von Triebwerken angetrieben werden, die eine Mischung aus Methan- und Flüssigsauerstofftreibstoffen verbrennen, wie Space.com Ende 2022 berichtete. Das Unternehmen "will zunächst eine 64 Meter hohe Rakete entwickeln, die 6,5 Tonnen (14.330 Pfund) in eine 1.100 km hohe sonnensynchrone Umlaufbahn befördern kann", heißt es.  

"Es wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen Methan-Triebwerke von einem anderen chinesischen Startup, dem Triebwerkshersteller Jiuzhou Yunjian, kauft, was bedeutet, dass Space Epoch keine eigenen Triebwerke entwickeln muss", heißt es weiter in diesem Bericht. 

Im Januar startete Orienspace, ein anderes chinesisches Startup-Unternehmen mit Sitz in Haiyang, die leistungsstärkste vom chinesischen Privatsektor entwickelte Rakete "Gravity-1". Die Gravity-1-Rakete startete von einem Schiff im Gelben Meer vor der Küste der östlichen Provinz Shandong und brachte drei Fernerkundungssatelliten in die Umlaufbahn, wie das Unternehmen mitteilte. Orienspace erklärte, es seien bereits Aufträge für den Start von Hunderten von Satelliten eingegangen.