China-Aktien führen Asien-Rallye an
April 3, 2024 um 11:00 AM © IMAGO / NurPhoto
Das neue Börsenjahr startete am Montag für die asiatischen Aktien mit breiten Kursgewinnen. Der japanische Nikkei stellt dabei aufgrund von Sorgen über einen anhaltenden Kursverfall des Yen eine Ausnahme dar und rückt weiter von seinen Höchstständen ab.
Da die Fabrikaktivität in China im März zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder steigt, führten die chinesische Aktien die Kursgewinne an den asiatischen Börsen an. Diese positiven Ergebnisse wurden am Montag weiter verstärkt, nachdem eine Umfrage von Caixin/S&P Global ergeben hatte, dass das verarbeitende Gewerbe des Landes im März so schnell wie seit 13 Monaten nicht mehr gewachsen war.
Der hierdurch bedingte Optimismus führte zu einem Anstieg des CSI 300 Index, der 1,6 % zulegte. Auch der Referenzindex Shanghai Composite verzeichnete einen Anstieg von mehr als 1 %. Auch bei den indischen Aktien führten die Daten zu eine Rallye, bei der die Benchmark-Indizes Nifty 50 und BSE Sensex Rekordhöhen erreichten.
Analysten zufolge deutet der aktuelle Aufwärtstrend nach der dreiwöchigen Konsolidierung in den Indizes darauf hin, dass die positive Dynamik im Vorfeld der bevorstehenden Gewinnsaison anhalten könnte, so die Analysten. Die Erwartung einer lockeren US-Geldpolitik beflügelte ebenfalls die Stimmung der asiatischen Anleger, nachdem die Inflationsdaten der US-Notenbank am Freitag darauf hindeuteten, dass der Preisdruck weiter nachlässt.
Auch die Aktienfutures in den USA tendierten angesichts der zunehmenden Wetten auf eine Zinssenkung im Juni deutlich nach oben. Die "gezähmte" US-Inflation "könnte die Fed darin bestärken, ihren Zinssenkungsprozess eher früher als später in Gang zu setzen", so Yeap Jun Rong, Marktanalyst bei IG. "Angesichts der Tatsache, dass die Wall Street einen weiteren Anlauf auf ein neues Rekordhoch nimmt, könnte dies die allgemeine Risikostimmung aufrechterhalten."
Die Märkte in Singapur, Seoul, Bangkok und Manila schlossen alle positiv, während Taipeh und Jakarta im roten Bereich schlossen. Hongkong und Australien blieben wegen der Osterfeiertage geschlossen. Der japanische Nikkei-Index blieb der größte Ausreißer, da der rasche Rückgang des Yen die Händler weiter zur Vorsicht vor einer einer Währungsintervention veranlasste. Der Nikkei-Index fiel bis zum Börsenschluss um 1,4 %. Der Yen verharrt in der Nähe eines 34-Jahres-Tiefs gegenüber dem Dollar und notierte am frühen Montag bei 151,315 je Dollar. Die japanische Währung befindet sich trotz der Entscheidung der BOJ vom 19. März, die seit acht Jahren geltenden Negativzinsen zu beenden, im Abwärtstrend. Der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki sagte, es gebe einige spekulative Bewegungen am Devisenmarkt, die nicht die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegelten. Er bekräftigte, dass die japanische Zentralbank "angemessen" auf übermäßige Yen-Abwertungen reagieren werde. "Wir werden die Entwicklungen am Devisenmarkt mit großer Dringlichkeit beobachten", sagte Suzuki vor dem Parlament.
Eine Unternehmensumfrage, die eine Verschlechterung der Stimmung unter den großen Herstellern zeigte, gab den Anlegern einen weiteren Grund, am ersten Tag des neuen japanischen Steuerjahres Aktien zu verkaufen. Analysten zufolge nutzten die Anleger die Gelegenheit, Gewinne zu verbuchen, da der Nikkei immer noch in der Nähe des vor gut einer Woche erreichten Rekordhochs liegt. Der Einbruch des Nikkei kommt, nachdem der Index für das am Freitag zu Ende gegangene Fiskaljahr mit 12.328 Punkten seinen bisher größten Anstieg auf absoluter Basis verzeichnet hatte.
Trotz des derzeitigen allgemeinen Drucks auf den Index sind die Analysten hinsichtlich der globalen Marktaussichten weitgehend positiv gestimmt. "Die Märkte könnten noch mehr Aufwärtspotenzial haben, aber erwarten Sie keinen geradlinigen Anstieg", so Vasu Menon, Managing Director für Anlagestrategie bei OCBC. "Sobald die US-Notenbank die Inflation in den Griff bekommen und deutlich eingedämmt hat, könnten die Märkte sogar für eine mehrjährige Rallye bereit sein."
Der Dollar-Index, der die US-Währung im Vergleich zu sechs anderen Währungen, darunter dem Yen, misst, stieg um 0,05 % auf 104,53 und lag damit in der Nähe des Sechs-Wochen-Hochs von 104,73, das er in der vergangenen Woche erreicht hatte. Der Euro notierte unverändert bei 1,078675 $, das Pfund Sterling unverändert bei 1,2625 $.
Die führende Kryptowährung Bitcoin lag wenig verändert bei 69.410 $ und wurde in der vergangenen Woche überwiegend seitwärts gehandelt. Der Goldpreis stieg um 1,2 % auf $ 2.258,12 pro Unze, nachdem er zuvor in Erwartung einer Zinssenkung durch die Fed ein Allzeithoch von $ 2.265,49 erreicht hatte. Der Rohölpreis blieb angesichts der angespannten Angebot-Nachfrage-Situation, der sich verbessernden chinesischen Wirtschaft und der Erwartung von Förderkürzungen der OPEC fest. Rohöl der Sorte Brent stieg um 29 Cent bzw. 0,3 % auf $ 87,29 je Barrel, nachdem es in der vergangenen Woche um 2,4 % gestiegen war.